14. Oktober 2017
Bischoftsgrün Rundgang 
und Bummel durch Bayreuth
Foto: Rudi Andris / Axel Poppe / Manfred Metzger
Samstag 14. Oktober
Und endlich lernen wir unseren Standort Bischofsgrün kennen. Wilhelm Zapf vom Tourismusbüro führt uns zuerst zur neugotischen Matthäuskirche aus dem Jahre 1892.
Davor steht noch ein imposanter Maibaum. Mit rot-weißem Stamm, weil Oberfranken und nicht blau-weiß Bayern. Im Winter steht ein riesiger Schneemann davor, denn am 12. Februar ist Schneemannsfest. 
1900 wurde die Villa Helene gegründet und zwei Frauen brachten den Tourismus ins Fichtelgebirge. So war das kleine Mittelgebirgsdorf schon sehr früh ein Erholungsort in dem man im Sommer herrlich wandern und im Winter ausgiebig Skifahren kann. 
Für das gesellige Wohl sorgen auffallend viele Gasthäuser und Cafes. Und doch hat man nicht den Eindruck von Rummel und Touristennepp. 1.880 Einwohner wurden 2015 gezählt. 
Ja, Oberfranken hat die größte Brauereidichte Deutschlands. Ganz ungewohnt schmucklos ist die Katholische Kirche, die erst 1953 erbaut wurde, denn die Glasindustrie brachte viele Katholiken ins Dorf. 
Auf dem Heimweg kommen wir in Fröbershammer am einzigen alten Haus vorbei. Großherrschaftlich. Es ist das Hammerherrenhaus aus der Zeit der Eisenverhüttung. 

Am Nachmittag bringt uns der Bus noch einmal nach Bayreuth – zur freien Verfügung. Und hier ist nichts um den Wagnerkult zu spüren.

Ich lasse die Sehenswürdigkeiten aus und schlendere zum lebendigen Süden dem Röhrensee. Mit Kind und Kegel oder Hund wird hier die Herbstpracht genossen. Auf dem Rückweg gibt es kleine Entdeckungen wie „ Kolonialwaren Rosa Weiss“ oder „ Operla“  und „Kreuzer’s Backhäusla“ ganz im Sinne des Dialekts.
Wenn man an unsere KaJo denkt, kann man bei der breiten Maximilian Straße richtig neidisch werden. Hier ist Leben. Genüsslich sonnt man sich im Straßencafe, das sich die ganze Straße entlang zieht. Niemand ist hektisch. Radahrer mischen vorsichtig mit. Kinder spielen an Brunnen. Von irgendwo klingt ein Straßenmusikant. Ja Bayreuth ist auch ohne Wagner schön.

Die Heimfahrt führt uns durch eine goldene Orgie von Herbst. Genau auf dem Punkt. 

Gerti Plangger