Freitag 13. Oktober
Bayreuth und wer denkt da nicht an Richard Wagner. Und so macht Frau
Sylvia daraus einen Wagnertag. Nun stehen wir andächtig vor dem Haus
Wahnfried.
„Hier wo mein Wähnen Frieden fand – Wahnfried – sei dieses Haus
von mir benannt.“ – Richard Wagner. Im Garten, sein Grab: „Die
Welt hat zu wissen, wer hier liegt“ R. W.
Süffisant erzählt Frau Sylvia von Wagners illustrem Frauenverbrauch.
Aber dann kommen wir zu Wilhelmine von Preußen, die Bayreuth
sein Gesicht gab.
Durch den Hofgarten kommt man zum Residenzplatz mit dem Markgrafenbrunnen.
Er zeigt die vier Quellflüsse des Fichtelgebirges. Dahinter steht
das Regierungsgebäude von Oberfranken. Sonst bekamen wir von der Stadt
nicht viel zu sehen.
Gerade rechtzeitig kommen wir zu den Wasserspielen in der Eremitage.
Der Prachtanlage der Stadt. Recht höfisch verspeisten wir auf den
Bänken um den Brunnen mit den verspielten Sandsteinfiguren unser Lunchpaket
und genossen die Sonne.
Schließlich brachte uns der Bus auf den grünen Hügel
zum Festspielhaus. Etwas kurios: ein Haus für nur den einen Komponisten
und es wird nur vom 25. Juli bis zum 28. August bespielt.
Das Entree ist recht nüchtern. Sichtlich stolz war der Führer
des Hauses auf die weltbeste Akustik. Er führte uns durch die History
des Hauses, zeigte uns den Orchestergraben und auch den Eingang für
die VIP’s, denn hier geht es ja seit eh und je ums Sehen und Gesehen werden.
Das Festspielhaus war 1875 so weit fertiggestellt, dass bereits die
Proben beginnen konnten. Im Bayreuther Festspielhaus hatte Wagner ein „unsichtbares
Orchester“ anlegen lassen, indem der Orchestergraben mit einer Abdeckung
zum Publikum hin abgeschirmt wurde („mystischer Abgrund“). Dadurch konnte
die Konzentration der Zuschauer einzig auf die dramatische Handlung und
die akustische Wahrnehmung der Musik gerichtet werden, ohne dass deren
Tonerzeugung sichtbar wurde. Wie sich zeigte, war durch diese Einrichtung
aber auch eine besondere Klangqualität erreicht worden. Die einzigartige
Akustik des Hauses beruht außerdem darauf, dass der Raum ein Holzbau
ist und der Zuschauerraum keine Logen an den Seiten hat. Die Sitze sind
ungepolstert, so dass weniger Schall geschluckt wird.
Gerti Plangger
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