13. Oktober 2017
Wir besuchen Bayreuth.
Foto: Rudi Andris / Axel Poppe / Manfred Metzger
Freitag 13. Oktober

Bayreuth und wer denkt da nicht an Richard Wagner. Und so macht Frau Sylvia daraus einen Wagnertag. Nun stehen wir andächtig vor dem Haus Wahnfried. 
„Hier wo mein Wähnen Frieden fand – Wahnfried – sei dieses Haus von mir benannt.“ – Richard Wagner.  Im Garten,  sein Grab: „Die Welt hat zu wissen, wer hier liegt“ R. W.
Süffisant erzählt Frau Sylvia von Wagners illustrem Frauenverbrauch.
Aber dann kommen wir zu Wilhelmine von Preußen, die Bayreuth sein Gesicht gab. 
Durch den Hofgarten kommt man zum Residenzplatz mit dem Markgrafenbrunnen. Er zeigt die vier Quellflüsse des Fichtelgebirges. Dahinter steht das Regierungsgebäude von Oberfranken. Sonst bekamen wir von der Stadt nicht viel zu sehen. 
Gerade rechtzeitig kommen wir zu den Wasserspielen in der Eremitage. Der Prachtanlage der Stadt. Recht höfisch verspeisten wir auf den Bänken um den Brunnen mit den verspielten Sandsteinfiguren unser Lunchpaket und genossen die Sonne.
Schließlich brachte uns der Bus auf den grünen Hügel zum Festspielhaus. Etwas kurios: ein Haus für nur den einen Komponisten und es wird nur vom 25. Juli bis zum 28. August bespielt.
Das Entree ist recht nüchtern. Sichtlich stolz war der Führer des Hauses auf die weltbeste Akustik. Er führte uns durch die History des Hauses, zeigte uns den Orchestergraben und auch den Eingang für die VIP’s, denn hier geht es ja seit eh und je ums Sehen und Gesehen werden. 
Das Festspielhaus war 1875 so weit fertiggestellt, dass bereits die Proben beginnen konnten. Im Bayreuther Festspielhaus hatte Wagner ein „unsichtbares Orchester“ anlegen lassen, indem der Orchestergraben mit einer Abdeckung zum Publikum hin abgeschirmt wurde („mystischer Abgrund“). Dadurch konnte die Konzentration der Zuschauer einzig auf die dramatische Handlung und die akustische Wahrnehmung der Musik gerichtet werden, ohne dass deren Tonerzeugung sichtbar wurde. Wie sich zeigte, war durch diese Einrichtung aber auch eine besondere Klangqualität erreicht worden. Die einzigartige Akustik des Hauses beruht außerdem darauf, dass der Raum ein Holzbau ist und der Zuschauerraum keine Logen an den Seiten hat. Die Sitze sind ungepolstert, so dass weniger Schall geschluckt wird. 

Gerti Plangger