20.09.2015 Sonntag
Rückreise über -die Ruine - Fleckenstein - Belfort - Freiburg
Foto: Annette Hoheisel / Manfred Metzger
Sonntag

Abfahrt um halb zehn mit liebem Abschiedsgruß der Wirtin. 
Durch eine Umleitung können wir noch einmal über 1 Stunde Wälder, Sträßchen und langezogene Straßendörfer genießen. Überall gehen Wanderwege ab. 
Es ist sichtlich Herbstanfang. Ich habe keine Ahnung wo wir sind. Die Straße ist jedenfalls eng. Doch nun geht’s steil bergan zum  Fleckenstein. Wir sind unmerklich in Frankreich angelangt. Es ist kurz vor elf. 
Die Ruine ist eine der größten Burgen der Vogesen. Herausgehauen  und draufgebaut auf einem mächtigen Felsstock liegt sie wie auf einer Tischplatte. Die Hallen wurden aus dem Fels gehauen, sind nicht mehr erhalten dafür aber gähnen überall schaurig dunkle Aufgänge mit ausgetretenen Steinstufen, die auf verschiedene Aussichtsplattformen führen. 
Rundum Wald. In der Ferne ein kleines Dorf und noch eine Wiese. 
Wieder bleiben wir auf der elsässischen Seite. Noch ein kurzes Stück durch den engen Wald doch dann öffnet sich die Landschaft. Auf Landstraßen geht es Richtung Hagenau im Nordelsass. Bald müssen wir uns in Belfort von unseren Cebelisten verabschieden. Wir hatten wieder einmal eine herrliche Woche miteinander verbracht. 
Für mich war sowohl das endlose Weinland als auch die schier undurchdringlichen Wälder ein ganz besonderes Erlebnis. 
Das Weinland erstreckt sich nach Osten schier endlos in die Ebene. 
Der Wald ist so ganz anders als bei uns. Fichten, Eichen und viele „Käschde“, Kastanien. Für die Bürstenbinder wachsen die Buchen. In den Talsohlen sind meist sumpfige Wiesenstreifen. Die Dörfer quetschen sich mit schmalen Straßen durch die Enge der Täler. Besonders auf der Fahrt zur Fleckenburg kam mir das reichlich beklemmend vor aber Dank des Regens ist jetzt alles sattgrün.
Man war früher arm im Pfälzer Wald. Aber auch einfallsreich und unglaublich arbeitsam. Das mühselige Nähen der Schuhe, das Stanzen der Löcher für eine Bürste. Heimarbeit, auch für Kinder. Später dann die martialischen Maschinen. 
Die beiden Museen führten mich in eine Welt über die ich mir bisher noch nie Gedanken machte.

Gerti Plangger