Freitag 23. Mai  Propriano und Bonifacio 
Bonifacio : die Altstadt, die Steilküste, der Segelhafen, der alte Seefahrer Friedhof- 
Spazierfahrt mit dem Schiff zum „ Grain de sable „ . ( weisser Sandsteinfelsen )
Nachmittags : Propriano, Meeresküste, das Städtchen.
Foto: Manfred Metzger
Freitag
Wir schlängeln uns wie bereits gewohnt hügelauf, hügelab auf guter Straße durch die Landschaft in Richtung Bonifacio. Unten im Tal machen die Wiesen den Reben Platz.
Wie ein unbetretener  Bouclèteppich bedeckt die Macchia die Hügel.  Ein glänzendes Grün an dem man sich einfach nicht satt sehen kann. Ab und zu zwängt sich wie ein Schmutzfleck ein  Felsbrocken dazwischen. Korkeichen und Steineichen recken sich aus dem Gewebe. 
Wieder oben halten wir gegenüber des Rocher du Lion – dem Felsenlöwen, der über die Bucht wacht. 
Nach 1 ½ Stunden erreichen wir Bonifacio. Und es ist wieder gigantisch. 
Auf einer weit ins Meer ragenden Kalksteinklippe, schmal wie eine Zunge, hat sich die Altstadt angesiedelt. 
Am Hafen vorbei und durch die Unterstadt kommen wir zur Treppe Montée Rastello, die es zu erklimmen gilt. Wir wandern nach links weiter hoch zum Hügel gegenüber der Altstadt. Und von dort bietet sich uns ein atemberaubender Anblick:
Das äußere Ufer der ist derart ausgewaschen, dass die Häuser der Altstadt wie auf einem Balkon stehen. Man kann nur hoffen, dass das nicht eines Tages herunter kracht. 
Von den Kalksteinklippen entlang nach Südosten hat man den Blick zur Altstadt. In der Ferne, am südlichsten Punkt Korsikas, dem Cap Pertusato sehen wir einen Genueserturm und dahinter dann, schließlich ist es nur 18 km entfernt – Sardinien.
Dann steigen wir die letzten Stufen hoch in die Altstadt die von einer mehr als 2 ½ Kilometerlangen Befestigungsmauer umgeben ist.  Über eine alte Zugbrücke kommt man zum Port de Genes. Mittelalterlich und reichlich zerfallen ist es hier. Enge, kopfsteingepflasterte Straßen werden von vier bis fünfstöckigen Häusern gesäumt. 
Den weit größten Teil dieser Felsenklippe nimmt jedoch weiter im Westen die  verlassene Zitadelle  an. Sie war lange der Stützpunkt der französischen Fremdenlegionäre. 
Ganz am Ende dieser Klippenzunge liegt noch der Seefahrerfriedhof. Pompöse Familiengruften und einfache Gräber sind sehenswert. 
Wir steigen über steile Treppen an der Nordseite wieder hinab in die Unterstadt. Der Hafen und die Unterstadt liegen am Ende des kleinen Fjords. 
Um15.00 Uhr beginnt unsere Bootsfahrt. Links oben die Altstadt. Von zwei mächtigen Türmen führt je eine Treppe hoch zur Festung. Rechts kommen wir an zwei kleine verträumten Buchten vorbei. Am Fjordausgang wacht ein Leuchtturm. Ganz oben steht La Madonetta und beschützt die Seefahrer. 
Dicht gleitet das Boot an dem Steilufer entlang. Wie ein feines Blätterteiggebäck liegen die Kreideschichten aufeinander. Soeben kommt aus einer Grotte ein Boot. 
Wir umfahren die Landzunge. In die Grotte Sdragonatu fällt durch einen Spalt Sonnenlicht – die schmale Öffnung ist laut Bootsführer wie Korsika geformt. 
Geradezu aberwitzig führt an der senkrechten Seeseite wie ein dünner Strich in die Steilwand gezogen, eine Treppe hoch, die man dem König von Aragon widmete. Und wir konnten tatsächlich verwegene Touristen steigen sehen. 
Gerti Plangger