Donnerstag 22. Mai : Sartene et Bavella 
Sartene und die Cavallu Brücke 
Nachmittags : Porto Pollo Figaniella, oder Rundgang in den Megalithen – Sehenswürdigkeit von Filitosa.

Foto: Axel Poppe / Karl Heinz Schmidt / Manfred Metzger

Donnerstag
Es ist ein Unterschied ob man über enge Gassen ließt oder tatsächlich im Gänsemarsch diese Ruelles durchstreift. Treppauf, Treppab. Übergewichte haben hier schlechte Karten. Unglaublich – von diesen Ruelles gehen seitlich weitere Treppen zu den düsteren Hauseingängen.
Wir sind in Sartène, das dem Gebiet auch seinen Namen „Sartenaise“ gibt. Unweit von Propriano und hoch oben an der Straße nach Bonifacio. Wie eine graue Trutzburg liegt der Ort auf einem hohen Granitfelsen. Düster wirken die aus groben grauen Granitblöcken gebauten Häuser. An den Verbundstellen haben sich Pflanzen angesiedelt, die sich nach dem Licht recken.  Und so passt auch der zweifelhafte Ruf die Hochburg der Vendetta zu sein. 
Berühmt ist Sartène durch die  Catenacciu, die Karfreitagsprozession bei der ein Büßer mit einer roten Haube  ein Kreuz (mit einem Gewicht von 37 kg) aus massivem Eichenholz, Ketten (mit einem Gewicht von 17 kg) Füßen, auf einer Strecke von 1,8 km durch das Dorf trägt.
Am Nachmittag besuchen wir den kleinen Ort Porto Pollo am Golf von Valinco. Verschlafen ist es hier. Ein kleiner Hafen und der übliche grobe Sandstrand. Offenbar ist es ein Tauchgebiet. Auch die Kitesurfer können sich hier austoben. 
Filitosa, der Höhepunkt der Reise, gehört nach den Erkenntnissen der Archäologen zu den bemerkenswertesten historischen Stätten des Mittelmeerraums. 
Die umfangreiche Anlage mit ihren vielen verstreut liegenden Denkmälern ruht inmitten eines alten Olivenhains auf einer kleinen Anhöhe im grünen Tal des Gebirgsflusses Taravo, 
Es wird eine Wanderung  durch die Vorzeit von 5000 Jahren, durch Blumenwiesen, Weiden und alte Olivenbäume. 
Weit verstreut stehen Statuenmenhire, deren Gesichter nur schwer zu enträtseln sind. Rundbauten, Felsdächer. Den Hauptplatz der Siedlung betritt man durch eine Zyklopenmauer. 
Am Ende einer Weide auf der auch heute Kühe grasen sind fünf Menhire im Halbkreis um einen mächtigen alten Olivenbaum aufgestellt worden.
Gerti Plangger