Sonntag 18. Mai 2014 Bastia und Cap Corse 
Frühstück auf der Fähre  – Besuch des Hafens und der Stadt Bastia zu Fuß und kleine Bahn (touristisch ).
Tour am Cap Corse - Mittagessen im Restaurant – Wanderung durch das „ Déssert des Agriates „
Ankunft im Feriendorf von BELGODERE im Golf von LOZARI .
Foto: Axel Poppe / Karl Heinz Schmidt / Manfred Metzger
Sonntag 18.05.2014

Kurz aber gut geschlafen in unserem Vierbettvestibül das den Vergleich mit einer Sardinendose nicht zu scheuen braucht. Deck 8 Kabine 2100. Ganz vorne am Bug. Mega Express – eine Riesenfähre. 
Schon früh um sechs ist Ausschiffen in Bastia. 
Auf dem großen Place Saint-Nicolas streifen wir durch den sonntäglichen Flohmarkt. Über allem wacht ein Napoleonadonis, der mit ernstem Blick nach Elba schaut. 
Zur Zitadelle bringt uns eine „Zäpflebahn“ hoch. 
Der Place du Donjon dort oben ist, wie mir fast überall auffällt zweisprachig beschildert „Piazza di A Corte“. Was ich für italienisch halte ist eigentlich korsisch. Man pflegt die eigene Sprache.

Schon kurz vor neuen verlassen wir die Stadt Richtung Norden zum Cap Corse. Geradezu spektakulär ist die Ostküste. Auf einer Superstraße fahren wir am felsig zerklüfteten Steilufer entlang. Wie mit dem Messer aus dem Fels geschnitten. Mal hoch am Hang, mal am Meer entlang. Immer wieder kommen wir durch kleine Dörfer.  Runde Türme wachen auf dem Berg oder im Dorf. Sie wurden von den Genuesern gebaut und über 90 sollen auf dem Cap  stehen. In mehr oder weniger gutem Zustand.

Ganz einmalig ist aber der Blick aufs Meer. In den kleinen Buchten leuchtet es in allen Blauschattierungen. 

Kurz vor der Nordspitze steigt die Straße zum Col de Serra hoch. Steineichen und Korkeichen fühlen sich hier wohl. 

Endlich ein Fotostop. Am Capo Blanco. In er Ferne grüßen schneebedeckte Berge. Tief unter uns liegt ein Dorf in einer Bucht. Zwei dicke Türme stehen über uns und auf dem Bergkamm  - ach es sind keine weißen Möwenflügel, nein, die Flügel gehören Windrädern, die wohl aufgereiht nebeneinander stehen.

Wir sind an der Westküste angelangt und hier geht es richtig zur Sache. Schlaglöcher, enge Straße und keine geraden 100m. Um kurz vor elf passiert's dann:

Gilbert gibt sein Bestes doch bei einer Dorfdurchfahrt hängt sich eine dicke Pappel über die Straße. Ganz langsam an ihr vorbei, doch vorne kommt ein Auto und schon machts „paff“ . Ich dachte erst das Dach wäre kaputt, doch dann aber hatten sich Scheibe über dem 2. Eingang und noch eine Weitere in Spinnennetze verwandelt. Man mußte sie herausbrechen. 

Adventurtour? Eher nicht.  Da auf der engen Straße sowieso nicht schnell gefahren werden kann fand ich den Platz am fehlenden Fenster super. Man hört die Vögel zwitschern und der köstliche Duft der Blüten und Bäume streift vorbei. 

Nur unwesentlich verspätet kamen wir nach Saint-Florent in unser Restaurant. Schicke Yachten schmücken den Hafen. Der kleine Ort wird das korsische St.Tropez genannt und so sieht er auch aus.

Weiter geht es durch das Déssert des Agriates.  Als alter Wüstenfreak hatte ich mir von dem „Déssert“ trotz Assekremerfahrung eine ganz andere Vorstellung gemacht. Aber klar – Korsika ist ein wilder Felsklotz und so ist es auch hier. Felsig, nur dürftig bewachsen mit Macchia. Wie goldene Leuchter stehen die hohen Fenchelblüten dazwischen. Die vorgesehene Wanderung durch diesen kargen Landstrich fällt leider flach. Wir fahren und kommen schließlich zur Bucht von Lozari zu unserer Ferienanlage Belambra bei Belgodere.

Gerti Plangger