Foto:Gerti Plangger / Manfred Metzger
Freitag 12. Juli 2013

Durch das romantische Tal des Uzh fahren wir 50 km nach Werchowina Bystra. Nähe der polnischen Grenze.

Alissa begleitet unsere Männer zur Bergtour auf den 1251m hohen Kintschyk.

Wir Frauen gucken erst mal in die Kirche. Dort stehen sie Schlange vor dem Altar. Eine einfach gekleidete Frau mit umgebundenem Kopftuch kommt zurück, kniet auf den Boden und stützt sich auf einer Bank im Eingangsbereich ab.
Von allen Richtungen strömen festlich gekleidete Gläubige zum Gottesdienst. Es ist das Kirchenfest Paul.
Was gibt es Schöneres als durch ein Dorf zu schlendern und alle sagen: „guten Tag“. Wir antworten dann stolz mit „dobrij denj“.

Das Dorf zieht sich recht lang durchs Tal hinunter. Eigentlich wollte ich ja einmal einen Tag für mich verbringen. Aber um mich abzumelden ging ich erst mal zu unserem verabredeten Treffpunkt. Immer wieder kommen uns Sonntagskleider entgegen. Die Männer im duftig frischen Hemd. Trachten sieht man leider keine.

Ein winziger Kiosk hatte geöffnet und schon war es geschehen. Die Landfrauen verkaufen da selbstgemachten Kuchen. Ich suchte mir „Ivans Locke“, einen Traum aus leichter Creme und Baiser aus. Dora nahm Schoko.

Vitali wollte uns auf einen Hügel, auf dem Pferde auf Almwiesen weiden führen.
So ging ich mit aufwärts. Am Feiertag ist das Vieh wohl im Stall um dem Hirten den Kirchgang zu erlauben. Also wurde es kurz zuvor ins Tal getrieben und hat dabei den Weg zur völligen Umwegsamkeit ruiniert. Mal dicke Kuhfladen, mal tiefe Trittlöcher.

Aber der Ausblick nach Westen ins Tal des Uzh  ließ uns das fast vergessen. Im Osten verläuft auf dem Kamm der Waldhügel die Grenze nach Polen.

Der Abstieg ähnelt dem Vierburgenweg. Trotzdem ist er als Wanderweg markiert. Tiefer Schlamm. Aber auch Himbeeren am Wegrand.

Nach der Schuhwäsche fährt uns Vitali auf einer tollen Panoramastraße bzw. - Piste zur Schtscherbinhütte ähnlich  unseres Berglusthauses bei St. Ulrich.
Wir werden mit Tee aus 10 verschiedenen Kräutern bewirtet.

Eine wahrhaft tolle Aussicht ins Uzhtal. Kurze Zeit später kommen drei Zöllner und einer überreicht mir einen kleinen Bund mit Heidelbeerzweigen, voll köstlicher Beeren.
Dann bringt Alissa unsere tapferen Mannen an. Sie haben sich den Gipfel ausgespart. Waren aber an den polnischen Grenzpfosten.

Bier, Eintopf mit viel Fleisch . Dazu gab's den besten Krautsalat des Landes. In einer Kristallkaraffe glänzte rot der Selbstgebrannte.

Budjimo, Budjimo, hej, Budjimo, hej, Budjimo, Budjimo, hej, hej, hej. Den unkomplizierten Karpatentrinkspruch beherrschen wir schon längst.