Freitag 01.09.2006
Wanderung in der Bucht von l'Aiguillon.
Nachmittags fahrt zur Corderie Royale nach Rochefort, und wandern zur Brücke Le Pont Transbordeur, 
anschliesend besuchen wir noch die romanische Kirche von Echillais.
Kurz entschlossen änderten wir am Morgen das Programm, und beschlossen am Vormittag eine Küstenwanderung von etwa 10 km in der Baie de l’aiguillon (Bucht von l’Aiguillon) zu unternehmen, den meisten von uns kam das sehr entgegen, denn wir sassen doch recht viele Kilometer im Bus, so daß wir auch unseren Beinen mal etwas Freiheit gönnen konnten; unsere französischen Freunde nutzten das, um sich bei den vielen an der Küste liegende Austernfischern sich nochmal mit diesen Jungfrauen des Meeres zu versorgen. Kurz vor dem Mittagessen wurden diese dann auch direkt vertilgt.
Nachmittags fuhren wir dann zur Corderie Royale nach Rochefort. Dieses ehemalige Dorf an der Charenteschleife verdankt seine Bedeutung König Ludwig dem 14. der hier neben Toulon den bedeutendsten Kriegshafen Frankreichs des 17. Jahrhunderts machte, mit Kanonengießereien , Schreinereien, Segelmachereien und die im 2ten Weltkrieg von unseren Landsleuten zerstörte, heute wieder hergestellte 373 Meter lange königliche  SeÎlerei. Das Gebäude an sich stellt eine Einmaligkeit dar, von dieser Länge in einer parkähnlichen Anlage, war sehr beeindruckend. Hier hatten wir eine deutsche und eine französische Führung, in der uns erklärt und auch vorgeführt wurde wie zu den damaligen Zeiten die HanfseÎle für Königs Kriegsschiffe hergestellt wurden. Roland Gross betätigte sich als SeÎler und konnte so ein selbst hergestelltes Stück Schiffstau mit nach Hause nehmen.

Nach der Besichtigung hatten wir wieder eine Wanderung zirka 1 Stunde entlang der Charente mit dem Ziel Le Pont Transbordeur. Dies ist eine etwas andere Brücke, geplant von dem Ingenieur Ferdinand Arnodin, einer der französischen Konstrukteure, die um die Jahrhundertwende solche Metallkonstruktionen wie zum Beispiel auch den Eiffelturm, erbauten. Diese Transportplattform diente als Möglichkeit des Lasten-und Personentransports über die Charente und da ca 50 Meter über dem Fluß auch die Möglichkeit für die Schiffe flußaufwärts die strategisch wichtigen Häfen und Arsenale zu erreichen. Heute ist das natürlich alles Schnee von gestern, die Brücke wurde aber 1976 zum historischen Monument erklärt, somit nicht abgerissen, und damit hatten auch wir die Möglichkeit mit diesem Transportmittel die Charente zu überqueren, dort wartete unser Busfahrer Fernand schon auf uns, um uns zum nächsten Ziel: der im 12ten Jahrhundert erbauten romanischen Kirche von Echillais zu bringen. Wir fanden ein wunderschönes altes Gebäude in einem kleinen Ort, in dem uns auch, wie schon in anderen Dörfern  und Städten, der Blumenschmuck auffiel. Der Zufall wollte es, daß wir dem Bürgermeister begegneten, der sich dann auch die Zeit nahm, uns einiges über seinen Ort Echillais zu erzählen.

Text: Oskar Kretz