Mittwoch 30.08.2006
Unsere Organisatorin und Reisebegleiterin Janine Briard vom CBL bat
uns dann auch gleich am nächsten Tag nach einem ausgiebigen Frühstück
zu unserem ersten Ausflug nach Brouage. Brouage ist heute ein Ort
am Fluß Chenal etwa 3 bis 4 km von der Küste entfernt im teilweise
sumpfigen und versandetem Mündungsgebiet der Charente, dem Hauptfluss
der auch danach benannten Region Poitou Charente.Einstmals im 17. Jahrhundert,
in der Zeit vor Vauban, erbaute Zitadelle, strategisch wichtiger Platz
und Salzhafen (Salz,damals ein sehr wichtiges und begehrtes Handelsgut)
zur Verteidigung gegen die angreifenden Engländer, genannt auch steinerner
Stern im Herzen des Marrais. Die Zitadelle beherbergte damals 4000 Einwohner,
ist umgeben von einer Mauer, die nach allen Seiten eine Länge von
400 m aufweist, mit sieben Bastionen dito Bollwerken, mit Wällen bis
zu elf m Höhe ,17 kleinen Wachtürmchen , vier Ausfalltoren, vier
öffentlichen Latrinen und zwei unterirdischen Häfen. Bekannt
auch als Heimat von Richelieu und Samuel Champlain; letzterer war auch
Gründer der kanadischen Stadt Quebec.
Ein Rundgang über die Befestigungsmauer und durch das Innere der
ehemaligen Zitadelle mit der Porte royale der Mancini Treppe der königlichen
Schmiede dem Pulverarsenal und der Hauptkirche, war das erste Highlight
des Tages. Wie auch an allen folgenden Tagen unseres Aufenthaltes fuhren
wir zurück ins Hotel um uns anVorspeisenbuffet, Hauptgang, Käseauswahl
mit Früchten, Dessert, Rotwein, Rose zu laben.
Nachmittags ging es dann wieder weiter mit dem Programm des ersten
Tages :mit einem Besuch auf der Île de Re. Die Île
de Re La Blanche Die Weiße vor der Haustür von La
Rochelle, ist heute ein Paradies für Wanderer und Fahrradfahrer, (
90 km Radwege durch Kiefernwälder, Weinberge, Naturschutzgebiete und
Salzgärten ), zu erreichen über eine 1987 gebaute, 3 km
lange Brücke. Die Insel misst 30 mal 4 km. Wiederum hat sie im 17.
Jahrhundert eine grosse strategische Bedeutung, und militärische Schlüsselstellung,
nämlich als sich englische Truppen 1627 hier verschanzten, um das
von Kardinal Richelieu belagerte protestantische La Rochelle zu unterstützen.
Reine Idyllen finden sich in Örtchen wie Ste-Marie, le Bois, La Cuarde
mit ihren kleinen niedrigen weißen Häuschen und die grünen
Fensterläden und die fast haushochblühenden Stockrosen. Der Hauptort
der Insel ist Ste Martin de Re mit einer Befestigungsanlage, die um den
ganzen Ort reicht, noch sehr gut erhalten ist, und mit der Hauptbefestigungsanlage
noch heute als Gefängnis mit ca 500 Gefangenen der Hauptarbeitgeber
der Insel ist.In Saint-Martin de Re haben wir auch die lustigen Poitou-Esel
mit ihren karierten Hosen gesehen, man kann sie dort mieten um den Kindern
einen lustigen Ausritt zu bieten.
Wir machten in Saint-Martin einen ausgiebigen Rundgang über
den Hafen in die Stadt, manche haben auch den Kirchturm mit seinen engen
Treppen im Glockenturm bestiegen um von dort einen grandiosen Blick über
die ganze Insel und das naheliegende Festland zu geniessen.Weiter ging
es dann mit dem Bus vorbei an Weinreben, an dem von weitem sichtbaren schwarz-weiss
gestrichenen Turm der Kirche St. Etienne in Ars-en-Re, der auch als Orientierung
für Seeleute dient, vorbei an Salzgärten wo unter anderem das
bekannte Fleur de Sel geerntet wird zum Phare des Balaines,
einem Leuchtturm mit Museum am Westkap der Insel. Der Tag klingt aus mit
der Zusammenkunft beim Abendessen, bei dem wir u.a. immer die schmackhafte
Charantais eine sehr süsse Melone, die in der Landschaft der Charente
geerntet wird, zu uns nehmen.
Text: Oskar Kretz
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